Freitag, 21. Oktober 2016

Roman: The 12 Flute Sonatas - Nos 6 - 12 (BIS)

Johan Helmich Roman (1694 bis 1758) gilt als Vater der schwedischen Musik. Er kam in Stockholm als Sohn eines Hofmusikers zur Welt, und wurde schon als Knabe ebenfalls Mitglied der Hofkapelle. 1715 durfte er auf Weisung seines Dienstherrn, König Karl XII., zu einem Studien- aufenthalt ins Ausland reisen. Roman ging nach London, wo er zahlreiche bedeutende Musiker seiner Zeit kennenlernte – unter anderem Händel, Gemiani, Bononcini, Ariosti und Pepusch. 
1721 kehrte er in die Heimat zurück, wo er dann 1727 Hofkapellmeister wurde.  Nach dem Tod seiner Frau 1734 ging Roman noch einmal auf Reisen – über London und Frankreich nach Italien, wo er wohl auch zur Kur weilte, und dann über Wien, München, Augsburg, Dresden und Berlin zurück nach Stockholm. Weil Roman überall unterwegs Musikalien einkaufte, konnten Musikwissenschaftler seinen Reiseweg minutiös rekonstruieren. 1737 trat er wieder seinen Dienst an – hoch geehrt, 1739 wurde der Musiker sogar in die Königliche Wissen- schaftsakademie gewählt. 
Nach dem Tod seiner zweiten Frau 1744 zog sich Roman aufs Land zurück. Nur noch zweimal leistete er Beiträge zum Musikleben – zur Geburt des Kronprinzen Gustav, und zum Ableben von König Fredrik I. sowie der Krönung von Adolf Fredrik und Lovisa Ulrika. Komponiert hat Johan Helmich Roman eine große Anzahl an Werken. Im Druck erschienen ist zu Lebzeiten des Musikers nur eines davon: Seine Zwölf Sonaten für Travers- flöte, die er Königin Ulrika Eleonora 1727, im Jahre seiner Ernennung zum Hofkapellmeister, als Geburtstagsgeschenk überreichte. 
Dan Laurin hat sie nun mit dem Ensemble Paradiso Musicale eingespielt – auf der Blockflöte. Das passt sehr gut zu den Sonaten Romans, die sich weniger durch halsbrecherische Virtuosität als vielmehr durch Raffinesse und überraschende Wendungen auszeichnen. Seine Musik zeigt, bei aller Eigenständigkeit, zudem deutlich Romans Vorbilder; bei manchen Wendungen meint man, Händels Hallesche Sonaten hätten Pate gestanden. Temperamentvoll präsentiert Dan Laurin diese qualitätvollen Kompositionen, im Zusammenspiel mit Anna Paradiso, Cembalo, Mats Olofsson, Violoncello, und Jonas Nordberg, Barockgitarre und Theorbe.

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