Donnerstag, 17. September 2015

Vivaldi - Bach - Händel: Concertos & Sonatas (Supraphon)

Wenn ein Fagottist nicht nur im Ensemble mitspielen will, dann ist das gar nicht so einfach. Denn das Repertoire für Fagott solo ist nicht besonders umfangreich. Erst in jüngster Zeit haben Komponisten das Instrument wiederentdeckt – dazu demnächst mehr. Wer ältere Literatur spielen möchte, der muss bis in die Barockmusik zurückgehen. Konzerte und Sonaten für Fagott sind aber auch in der „Alten“ Musik nicht gerade üppig vertreten. 
Deshalb hat Václav Vonášek für seine CD die beiden „originalen“ Werke von Antonio Vivaldi, der sehr viel Musik für das Fagott komponiert hat, durch Transkriptionen ergänzt. „Die natürlichste Art, Flötenkompositionen für das Fagott zu bearbeiten, ist das Transponieren um eine Duodezim nach unten – so viel beträgt nämlich der Unterschied zwischen den Grundton- reihen der beiden Instrumente“, erläutert der Fagottist. Er hat so die Flötensonate in E-Dur BWV 1035 von Johann Sebastian Bach sowie die Flöten-Solosonate in a-Moll von Carl Philipp Emanuel Bach mit seinem Instrument eingespielt. Zwischen den beiden Sonaten erklingt zudem die Arie Dopo notte aus der Oper Ariodante von Georg Friedrich Händel. Die Anregung dazu verdankt der Musiker, so berichtet er in dem sehr infor- mativen Beiheft zu dieser CD, dem Tenor Rolando Villazón. Dieser zeige mit seiner Interpretation, dass man kein Mezzosopran sein muss, um dieses Werk (das für eine Kastratenstimme geschrieben wurde) über- zeugend vortragen zu können. Und in der Tat klingt die bekannte Melodie auch auf dem Fagott prächtig. Generell ist das wohldurchdachte und ausgesprochen farbenreiche Spiel von Václav Vonášek sehr zu loben. Das Ensemble Barocco sempre giovane begleitet den Solisten gekonnt. Unbedingt anhören! 

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