Sonntag, 19. Juli 2015

Concerti - Flanders Recorder Quartet & friends (Aeolus)

„Muziek is eten, drinken, religie, zuurstof, leven“, meint das Flanders Recorder Quartet im Beiheft zu dieser CD. Bart Spanhove, Joris Van Goethem, Paul Van Loey und Tom Beets musizieren seit mehr als 25 Jahren miteinander. Zum Jubiläum haben die vier Blockflötisten ein Programm mit Concerti zusammen- gestellt, und es mit dieser Aufnahme auch jenen Hörern zugänglich gemacht, die nicht die Gelegenheit hatten, das Ensemble live zu erleben.  
Weil originale barocke Konzerte für vier Blockflöten und Orchester enorm selten sind, haben die Musiker ein wenig getrickst. So hat Joris Van Goethem ein Konzert für vier Violinen und Orchester von Antonio Vivaldi, das wiederum Johann Sebastian Bach für vier Cembali und Orchester (BWV 1065) bearbeitet hat, für vier Blockflöten arrangiert. Dabei hat er sich an beiden Vorbildern orientiert,  was eine reizvolle Mischung ergibt. Und weil das so schön ist, erklingt anschließend auch noch Vivaldis Concerto con Quattro Violini obligato op. 3 Nr. 1 RV 549 – selbstredend ebenfalls in einer Flöten-Version. 
Das Concerto a 8 von Johann David Heinichen wurde tatsächlich für vier Blockflöten geschrieben – das Flanders Recorder Quartet hat allerdings eine Bearbeitung für drei Solisten erstellt, um sogenannte Unisoni in den Mittelstimmen zu vermeiden, Abschnitte, wo mehrere Blockflöten dieselbe Stimme spielen. Heinichen war zwar experimentierfreudig, aber auf diesen Effekt verzichten auch die Zuhörer dankend. Bezaubernd klingt Three parts upon a ground von Henry Purcell, wenn es von Blockflöten derart brillant gespielt wird. 
Sehr attraktiv auch ist die Variante, die sich das Flanders Recorder Quartet für das vierte Brandenburgische Konzert in G-Dur BWV 1049 überlegt hat. Dieses gibt es nämlich auch als Cembalokonzert in F-Dur BWV 1057, und ohne konzertierende Violine kommen die Blockflöten besonders hübsch zur Geltung – dem Cembalo geben sie sehr nett ein Echo. Und wenn Flötisten einmal bei Bach sind, dann laden auch die Orgelchoräle zu Entdeckungen ein. 
Das Programm endet mit Motion, geschaffen von dem belgischen Kompo- nisten Piet Swerts 2003 als Auftragswerk eigens für die vier Blockflötisten. „Als uitvoerders is het een feest Motion op een concert te kunnen vertol- ken“, schreibt Bart Spanhove im Beiheft, „zelfs na vijftig uitvoeringen ontdekken we nog nieuwe zaken. Her doet ons als blokfluitisten deugd dat Piet Swerts dit schreef alsof hij het beste strijkkwartet voor ogen had.“ 

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