Montag, 22. Dezember 2014

Christmas Carols (Rondeau)

Das Adventskonzert hat einen festen Platz im Terminplan des Knaben- chores Hannover. Das Programm der jungen Sänger 2013 in der Markt- kirche Hannover, das auf dieser CD zu hören ist, umfasste in erster Linie Christmas Carols, traditionelle Weihnachtslieder aus England. Das ist kein Zufall – denn 1714 war Georg Ludwig, Kurfürst von Braunschweig-Lüneburg, zum König von England gekrönt worden. Bis 1837 regierten die jeweiligen Herrscher gleichzeitig das Königreich Hannover und das United Kingdom; auch Königin Vic- toria, mit deren Thronbesteigung diese Personalunion endete, entstammte dem Haus Hannover. Sie heiratete Albert von Sachsen-Coburg und Gotha; ihr Enkel änderte 1917 den Namen seines Hauses in Windsor. 
Der historischen Ereignisse wurde in diesem Jahr natürlich in Hannover gedacht. Und die jungen Chorsänger aus der Leinestadt stimmten auf das Jubiläum ein mit einer farbenreichen Kollektion Christmas Carols, vor- getragen gemeinsam mit dem Ensemble London Brass. Da findet sich Sing Joyfully unto God Our Strength von William Byrd (1543 bis 1623) neben The Wexford Carol von John Rutter (*1945), Angelus ad virginem aus dem 13. Jahrhundert neben A Hymn to the Virgin von Benjamin Britten (1913 bis 1976). Doch auch In dulci jubilo oder Hark! The Herald Angels Sing, ein britisches Weihnachtslied, das der deutsche Komponist Felix Mendels- sohn Bartholdy geschrieben hat, standen auf dem Programm. Das deutsche Weihnachtslied Es ist ein Ros entsprungen erklingt zunächst in dem berühmten Satz von Michael Praetorius (1571 bis 1621); fortgeführt wird es aber in einem gelungenen Arrangement von Donald Cashmore (1926 bis 2013), das den Cantus firmus durch die Register wandern lässt, und in seiner Innigkeit bezaubert. 
Der Knabenchor Hannover singt exzellent, unter der Leitung von Jörg Breiding. Und London Brass gehört zu den besten Bläserensembles welt- weit. Gemeinsam laden sie ein zu einem Ausflug in die Musikgeschichte – das Konzert muss wirklich ein Erlebnis gewesen sein. Bravi! und weiterhin viele gute Ideen, für die Konzerte der kommenden Jahre. 

Keine Kommentare: