Mittwoch, 29. Mai 2013

Platti / Vivaldi: Six Sonatas for Violoncello and Basso continuo (Oehms Classics)

Zum 250. Todestag von Giovanni Benedetto Platti (1697 bis 1763) setzt Sebastian Hess nun seine Edition der Werke des Musikers bei Oehms Classics fort. Er kam aus Italien nach Franken, weil der Fürstbischof seiner Residenz durchaus etwas Glanz verleihen wollte. In einem Brief vom 23. Mai 1722 berichtete Johann Philipp Franz von Schönborn seinem Bruder, er habe „neue leuthe aus Italien“ für seine Hofkapelle gewonnen. Unter ihnen war auch der „Houboist“ Platti; er war der einzige dieser Musiker, der bis an sein Lebensende im Dienst der Fürstbischöfe von Würzburg bleiben sollte. 
Die Schönborn-Brüder waren fasziniert von der italienischen Musik, die sie bei Studienaufenthalten in Rom kennengelernt hatten. Und sie waren beide selbst versierte Musiker. Der Bischof spielte die Violine, Rudolf Franz Erwein von Schönborn, Herr über die nahegelegene Grafschaft Wiesentheid, musizierte auf dem Violoncello. Platti wurde offenbar bald zum musikalischen Berater und Hauskomponisten des Grafen. Mehr als 60 seiner Werke sind in der Musikaliensammlung Rudolf Franz Erweins überliefert, zumeist Stücke für Violoncello.
Für diese CD hat Hess drei Sonaten mit Basso continuo ausgewählt. Ergänzt wurde das Programm um drei Suonate per Violoncello solo von Antonio Vivaldi, die sich ebenfalls in der Notenbibliothek des Grafen fanden. Auf der dritten CD der Reihe musiziert der Cellist erneut gemeinsam mit dem Lautenisten Axel Wolff. Die Einspielung, die in Koproduktion mit BR Klassik entstanden ist, wurde im August 2012 in der St. Jacobus Kirche in Großlangheim aufgezeichnet.

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