Donnerstag, 26. April 2012

Nell' Autunno di Bisanzio - Guillaume Du Fay zwischen Orient und Okzident (Raumklang)

Als Konstantinopel 1453 von Sultan Mehmed II. erobert wurde, flüchteten zahlreiche Gelehrte aus dem untergehenden Byzantini- schen Reich. Sie suchten vor allem in Norditalien Zuflucht, und brach- ten Handschriften mit, die die Hu- manisten inspirierten und jenen Aufbruch aus dem scholastischen Zeitalter beförderten, den wir heute Renaissance nennen. 
Auch Musikern jener Zeit, ausge- bildet überwiegend nach franko-flämischer Tradition, verhalf der Kontakt mit Byzanz zu neuen Ideen, wie diese CD zeigt. So beklagte Guillaume Du Fay, der um 1425 auf Reisen Patras und Peloponnes kennengelernt hatte, in seiner Lamentatio sanctae matris ecclesiae Constantinopolitanae die Eroberung Konstantinopels. Vasilissa Ergo gaude, möglicherweise seine früheste Motette, schrieb er 1420 für die Hochzeit Theodors von Morea,  Sohn des byzantinischen Kaisers Manuel Palaiologos, mit der Prinzessin von Rimini, Cleofe Malatesta. 
Ein Threnos, ein Klagelied auf den Fall Konstantinopels, ist auch von Manuel Chrysaphes Lampadarios überliefert. Er war Kantor an der Hagia Sophia, und Sänger am kaiserlichen Hof. Nach der Eroberung Konstantinopels lebte er wohl in Serbien und auf Kreta. 
Die CD enthält zudem Werke von Johannes Legrant, Beltram Feragut und Ebreo da Pesaro. Sie werden vorgetragen von der Sängerin Theodora Baka, dem Ensemble für Alte Musik Ex Silentio unter Leitung von Dimitris Kountouras und dem Vokalensemble Arkys, geleitet von Giorgos Kyriakakis. 

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