Sonntag, 30. Oktober 2011

Suk: Fairy Tale (Naxos)

Was für eine zauberhafte Musik! Josef Suk (1874 bis 1935) wurde schon im Alter von elf Jahren für würdig befunden, am Prager Kon- servatorium zu lernen. Dort stu- dierte er unter anderem Komposi- tion bei Antonín Dvorak, dessen Tochter Otylka später seine Frau wurde. 
Die drei Werke auf dieser CD orien- tieren sich noch an romantischen tschechischen Vorbildern; sie lassen aber bereits ahnen, dass Suk auch andere Traditionslinien hoch achtete und in sein Werk integrierte. So meint man gelegentlich, Klangfarben zu hören, wie man sie eher von den Impressionisten kennt. 
Dass Suk auch ein brillanter Geiger war, zeigt das erste Werk auf dieser CD, die Fantasie für Violine und Orchester in g-Moll op. 24. Den anspruchsvollen Solopart spielt Michael Ludwig. Im Zentrum dieser Aufnahme steht aber eine Suite, in der Suk eine Bühnenmusik zusammengefasst hat: Pohádka op. 16, übersetzt Ein Märchen, ent- standen für ein Schauspiel des tschechischen Dichters Julius Zeyer. Es erzählt vom Prinzen Radúz, der in Prinzessin Mahulena verliebt ist - doch bevor er sie heiraten kann, muss das Paar diverse Prüfungen bestehen. Suk spiegelt diese Geschichte in wundervoll charakterisie- render Musik. 
Das schönste der drei Stücke aber ist das Fantastické scherzo op. 25 mit seiner beeindruckenden Klangpracht, und seinem prächtigen Humor. Suk gab in diesem Werk jeder Instrumentengruppe dankbare Aufgaben; das Buffalo Philharmonic Orchestra unter JoAnn Falletta hat auch an diesem musikalischen Kabinettstück hörbar Vergnügen. 

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