Samstag, 2. Mai 2015

Dvorák Edition (Brilliant Classics)

Die mit Abstand schönste CD-Box des Jahres ist nun bei Brilliant Classics erschienen. Der ansprechend gestaltete Schuber lässt sich nach oben aufklappen. Und dann kommen 45 CD zum Vorschein, dem Inhalt entsprechend farblich abgestuft. Im Deckel des Schubers befindet sich eine Überblicksliste, so dass man die gesuchten Werke mit einem Blick und einem Griff findet. Perfekt! Ergänzt wird diese Zusammenstellung durch ein Beiheft mit Informationen zum Leben des Komponisten und knapp auch zu den einzelnen Werkgruppen – allerdings nur in englischer Sprache. Dieses Wunderkästchen enthält Musik von Antonín Dvořák (1841 bis 1904). 
Der Tscheche gehört weltweit zu den beliebtesten Komponisten. Wer diese Kollektion anschaut, der wird feststellen, dass aber nur wenige seiner Werke allgemein bekannt sind. Dazu gehören die berühmte Sinfonie Nr. 9 Aus der Neuen Welt, die Oper Rusalka, das Dumky-Trio, einige Streich- quartetteCello- und Violinkonzert sowie Stabat mater und Requiem
Wer mehr hören möchte, dem sei diese Box sehr empfohlen: Die Dvořák-Edition bietet die derzeit umfangreichste Kollektion seiner Werke. Sie enthält sämtliche Sinfonien, die sinfonischen Dichtungen, Ouvertüren und weitere Orchesterwerke, die Konzerte, alle Streichquartette und große Teile der übrigen Kammermusik sowie die vollständige Klaviermusik. Darüber hinaus enthält die Box zahlreiche Chorwerke, Stabat Mater und Requiem sowie die Oper Rusalka. Zu finden sind zudem zahlreiche Lieder des Komponisten, viele davon in Weltersteinspielungen. 
Die Qualität der Aufnahmen ist hoch. Zu den Interpreten gehören unter anderem die Staatskapelle Berlin unter Otmar Suitner, das Janáček Philharmonic Orchestra unter Theodore Kuchar, die Bamberger Sympho- niker unter Antal Doráti, die Pianistin Inna Poroshina sowie Ruggiero Ricci, Rudolf Firkušný und Zara Nelsova als Solisten bei den Konzerten. Tschechische Musiker wie die Prague Singers, das Vlach Quartet und das weltberühmte Stamitz Quartet sowie der Geiger Bohuslav Matoušek und Pianist Petr Adamec unterstreichen den hohen Anspruch der Kollektion. Besondere Überraschung: Bei den Solo-Liedern ist der großartige Tenor Peter Schreier zu hören, am Klavier begleitet von Marián Lapšanský. 
Dvořák vermochte es einzigartig, volkstümlich anmutende Melodien zu Werken voll romantischem Zauber und berückenden Klangfarben zu formen. Sein Schaffen war stark von seiner böhmischen Heimat geprägt. Allerdings übernahm der Komponist, der von 1892 bis 1895 als Direktor des National Conservatory of Music in New York tätig war, auch Klänge aus Amerika. So erklingt in seiner Musik auch ein Echo der Spirituals der schwarzen Plantagenarbeiter, der Volksmusik der europäischen Einwan- derer und der traditionellen Indianermusik. Unbedingt anhören, es lohnt sich! 

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