Dienstag, 13. Januar 2015

Moniuszko: Overtures (Naxos)

Stanisław Moniuszko (1819 bis 1872) gilt als Vater der polnischen Nationaloper. Der Komponist entstammte dem Adel, was ihn aber nicht davor bewahrte, hart für den Unterhalt seiner Familie arbeiten zu müssen. Seine musikalische Ausbildung absolvierte er in Warschau, Minsk und Berlin, wo er mit eigenen Werken bereits erste Erfolge erzielen konnte. 1839 kehrte er nach Polen zurück und heiratete. Er wirkte in Vilnius als Organist und als Dirigent des Theaterorchesters, und verdiente zusätzlich Geld als Klavierlehrer. Denn die Ehe erwies sich als glücklich, und bald hatte Moniuszko zehn Kinder zu ernähren, plus das übliche Hauspersonal. 
Man staunt, wie er bei diesem Arbeitspensum noch Zeit zum Komponieren fand. Insbesondere die Oper hatte es Moniuszko angetan. Er kombinierte romantische Klänge mit patriotischen Gedanken – und hatte schon mit seiner ersten Oper Halka enormen Erfolg. 1858 wurde Moniuszko Chefdirigent der Polnischen Nationaloper; später unterrichtete er zudem am Warschauer Konservatorium. 
Diese CD stellt eine Auswahl seiner Ouvertüren vor. Es sind Werke in bester romantischer Tradition, gekonnt orchestriert und sehr abwechslungsreich – eine Fundgrube schöner Melodien. Und wer könnte diese Musik besser präsentieren als die Warschauer Philharmonie, das polnische Nationalorchester, unter ihrem Leiter Antoni Wit? Man wird so recht neugierig auf die dazugehörigen Opern – und man fragt sich, warum etwa Straszny Dwór, Paria oder Hrabina im Theater hierzulande so gar nicht zu erleben sind. Wenn die Musik so weitergeht wie die Ouvertüre, dann jedenfalls dürften diese Opern in eine Reihe gehören beispielsweise mit Smetanas Verkaufter Braut oder mit Webers Freischütz

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