Dienstag, 24. Juni 2014

Devil's Trill (Passacaille)

Rasante Läufe, schier unglaubliche Figurationen, Doppel- und Tripel- griffe – im Zeitalter der reisenden Virtuosen ließen sich Geiger immer neue Höchstschwierigkeiten ein- fallen, um Publikum anzulocken und zu beeindrucken. 
Dass die Geschichte der virtuosen Violinmusik aber schon lange vor Paganini, Viotti und Vieuxtemps begonnen hat, das beweist die vorliegende CD. Enrico Onofri präsentiert in seiner Einspielung mit dem Imaginarium Ensemble Kompositionen, die die künstleri- schen Ahnen des „Teufelsgeigers“ geschaffen haben. Die drei Italiener spielen auf historischen Instrumenten, wobei das Cembalo der moderne Nachbau eines italienischen Vorbilds aus dem 17. Jahr- hundert ist. Sie zeigen mit sehr viel Spielfreude, dass es dem barocken Geiger in erster Linie um den Ausdruck von Affekten gegangen ist. Diesem Ziel ordnete sich alles virtuose Rankenwerk unter; ein expressives messa di voce, kunstvolle Triller und ein perfekt geformter Klang waren den Musikern ebenso wichtig wie schwierige Doppelgriffe oder schnelle Passagen. In Briefen und mit Werken für ihre Schüler gaben sie ausführliche Anleitungen, wie all das gespielt werden sollte. Wie es sich anhörte, das demonstriert Onofri am Beispiel von zwei Sonate Accademiche aus der Feder von Francesco Maria Veracini (1690 bis 1778). Es erklingen zudem eine Sonate von Giovanni Mossi (1680 bis 1742) und eine Invention von Francesco Antonio Bonporti (1672 bis 1749). Und natürlich darf auch die berühmte Teufelstriller-Sonate von Giuseppe Tartini (1692 bis 1770) nicht fehlen.  

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