Sonntag, 3. März 2013

Bach: Die Orgeltoccaten und eine Neuentdeckung (Organum)

Orgeltoccaten von Johann Seba- stian Bach spielt Domorganist Josef Still an der Klais-Orgel im Dom zu Trier. "Weltliteratur für Orgel", so nennt das informative Beiheft diese Werke - und verweist damit zu- gleich natürlich auch darauf, dass es sich um Musik handelt, die schon sehr häufig auf CD eingespielt wur- de. 
Still lässt sich davon nicht schrecken - und er hat gleich drei gute Gründe dafür. Da ist zum einen die Orgel. Es ist die Hauptorgel in dem Gotteshaus; es handelt sich dabei um eine Schwalbennestorgel mit vier Manualen und 67 Registern, die 1974 durch den Bonner Orgelbauer Klais fertiggestellt wurde. Sie klingt beeindruckend, ermöglicht interessante Klangkontraste und eignet sich für Bach offenbar hervorragend. 
Still musiziert an diesem Instrument virtuos. Und er kann zudem eine Neuentdeckung vorstellen - die große Choralfantasie Wo Gott der Herr nicht bei uns hält BWV 1128. Von diesem Werk waren eigentlich nur die ersten fünf Takte bekannt. Doch im März 2008 fand sich im Nachlass von Wilhelm Rust (1822 bis 1892), der an der ersten Bach-Gesamtausgabe maßgeblich beteiligt und ab 1878 Organist der Thomaskirche in Leipzig war, eine komplette Abschrift aus dem Jahre 1877. Die Choralfantasie erweist sich als ein Werk des jungen Bach, geprägt durch die Traditionen der norddeutschen Orgelkunst, die Bach bekanntlich gründlich studiert hat. 

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