Sonntag, 3. Februar 2013

Träumend wandle ich bei Tag (Oehms Classics)

Der junge Tenor Maximilian Schmitt ist nicht nur ein begehrter Opernsolist. Mit dieser CD bestätigt er auch seinen Ruf als erstklassiger Konzertsänger. Mit seiner wunder- bar unangestrengten, leuchtenden und warm timbrierten Stimme kann er begeistern - und gestalten. Denn Schmitt erweist sich als ein großartiger Geschichtenerzähler. Er stellt den Text an die erste Stelle - und seziert dann gemeinsam mit dem Pianisten Gerold Huber die musikalische Struktur. Das Ergeb- nis ist verblüffend. Diese Interpretation wirkt, als wären die Lieder gerade eben entstanden - taufrisch, und ohne jene Manierismen, die man schon hundertfach gehört hat. In Huber hat Schmitt einen kon- genialen Begleiter, der nicht einfach seinen Part abarbeitet, sondern hörbar macht, dass die Musik eben doch oft schlauer ist als das Wort. Die Texte von Heinrich Heine, die Clara und Robert Schumann ver- tont haben, sind mit ihrer Ironie dafür ein dankbares Studienobjekt.

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