Montag, 4. Juni 2012

Les haulz et les bas - ad modum tubae (Talanton)

Dies ist der Mitschnitt eine Live-Konzertes vom Festival Montal- bane. Die internationalen Tage der mittelalterlichen Musik finden alljährlich an einem Juni-Wochen- ende in Freyburg an der Unstrut statt. 
Ein Ensemble, wie es auf dieser CD zu hören ist, das ist uns aus der bildenden Kunst des 14., 15. und 16. Jahrhunderts bekannt - auf vielen Bildern sieht man Musiker mit einem Paar langer, gerader Blechblasinstrumente, man er- kennt zudem Pommer, Schalmeien, Dudelsack und Pauken, mitunter auch noch weitere Schlag- und Rhythmusinstrumente. Diese Beset- zung also hat einst den Reichen und Mächtigen aufgespielt. Doch wie hat diese Musik geklungen? 
Das Ensemble Les haulz et les bas, 1993 gegründet, hat sich auf die Rekonstruktion von Blasmusik aus Mittelalter und Renaissance spezialisiert. Gesine Bänfer, Jan Harrison, David Yakus, Christian Braun, Michael Metzler und Andrea Piccioni erarbeiten sich mit Hilfe von musikhistorischen Recherchen, wie jene Werke aufzuführen sind, die damals von den Stadtpfeifern und Hofmusikern auf Schalmei, Pommer und Zugtrompete gespielt worden sind. Das Resultat ist hinreißend. 
Und dass die Alta Capella wirklich laut war, versteht sich von selbst. Es war ja ihre Aufgabe, die Ankunft eines Herrschers klangvoll zu verkünden, bei Festessen und anderen Feierlichkeiten zu musizieren, Fürsten und Könige auf Reisen zu geleiten, und zum Tanz aufzuspielen - und bei all diesen Gelegenheiten dürfte es nicht gerade leise zuge- gangen sein. 
Die vorliegende CD präsentiert eine Auswahl von Werken, die auf geraden Naturtrompeten, den Businen, sowie mit Schalmei, Pommer und Dudelsack vorgestellt werden. Mit einigen Stücken erinnern die Musiker zudem daran, dass diese Art der Musik ihre Wurzeln im Orient hat. Dort heißt das entsprechende Ensemble Naubat. 

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