Sonntag, 18. Dezember 2011

Sweelinck: Cantiones Sacrae (Glossa)

Es ist doch erstaunlich, welch einen Klangkosmos man mit lediglich fünf Sängern erschaffen kann. Die Cantiones Sacrae, von Jan Pieterszoon Sweelinck (1653 bis 1621) veröffentlicht im Jahre 1619, gehören ohne Zweifel zum Schönsten, was jemals an Vokal- musik erdacht worden ist. Wenn Engel singen, dann muss das wohl so ähnlich klingen wie diese Motet- ten, die nun endlich komplett auf CD vorliegen. Allein das Alleluja, das in vielerlei Varianten den Abschluss etlicher dieser Werke bildet, ist ein Genuss. 
Das Gesualdo Consort Amsterdam singt traumhaft schön, und ver- schafft mit der Gesamteinspielung seiner Werke Sweelinck endlich das verdiente Denkmal, das ihm Amsterdam, wo er an der Oude Kerk aus Organist wirkte, schon längst hätte errichten sollen. Nun ist es ein klingendes Denkmal geworden - und so haben wir alle etwas davon. Diese Doppel-CD gibt Zeugnis von Sweelincks herausragender Beherrschung des Kontrapunktes sowie seinem außergewöhnlichen Sinn für die Auslegung von Texten mit musikalischen Mitteln. Ein gelungener Begleittext des Sweelinck-Spezialisten Pieter Dirksen vervollständigt diese Würdigung des Komponisten. 

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