Montag, 4. Juli 2011

Bach: Chromatic Fantasia and Fugue (Naxos)

In Colmar, im Musée d'Unterlin- den, befindet sich ein ganz besonderes Cembalo. Es wurde 1624 in Antwerpen von Johannes Rückers gebaut, und, ganz im Stile der damaligen Zeit, prachtvoll bemalt. So befinden sich auf dem Deckel wundervolle Verzierungen mit Blumen, Früchten und Insek- ten. Das Gemälde auf dem Unter- deckel zeigt den Wettstreit zwischen Apollo und Pan mit König Midas als Richter. 
Es wird vermutet, dass dieses Instrument bereits vor 1680 nach Frankreich gelangte, wo es mehrfach modifiziert und so an die Ansprüche der musikalischen Praxis angepasst wurde. Das Cembalo befand sich lange Zeit im Schloss von Condé-en-Brie, und wurde 1980 von dem Museum erworben. 
Es ist vorzüglich erhalten, und  klingt noch immer hervorragend, wie auch diese Aufnahme beweist, bei der die amerikanische Cembalistin Lisa Goode Crawford das wertvolle Instrument spielen durfte. Die Musikerin lehrte lange am Oberlin Konservatorium, und gehört zu den Pionieren der Alten Musik in den Vereinigten Staaten. Mittler- weile ist sie Emerita, lebt in Paris und Oberlin, Ohio/USA, und musi- ziert noch immer - mit enormer Spielfreude und einem ausgeprägten Sinn für Strukturen. Diese CD enthält Bachs Chromatische Fantasie und Fuge in d-Moll, BWV 903, die Partita Nr. 4 in D-Dur BWV 828 und die Englische Suite Nr. 3 in g-Moll, BWV 808, jeweils mit einem sehr individuellen Charakter und  hinreißend vorgetragen. 

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