Sonntag, 5. Juni 2011

Bellini: I Puritani (Glyndebourne)

Glyndebourne, 1960: Joan Suther- land sang zum ersten Male Bellini. Bei dem legendären Opernfestival gab sie ihr Rollendebüt als Elvira in I Puritani. Diese Oper war in Groß- britannien seit 1887 nicht mehr aufgeführt worden; die Organisato- ren des Opernfestivals engagierten sich stark für das italienische Repertoire, und sorgten auch für die Wiederentdeckung einiger anderer Werke. 
Sutherland, von ihren Fans gefeiert als la stupenda, war in Glynde- bourne in insgesamt fünf Inszenierungen zu erleben - vier davon aber waren Mozart-Opern. Umso bedeutsamer ist dieses Dokument, das sie in der Rolle der jungen Elvira zeigt, die mit einem Mann verheiratet werden soll, den sie nicht liebt, und dann auf einmal doch denjenigen bekommen soll, dem sie zugetan ist. Doch dann verhilft ihr Arturo der Gefangenen Enrichetta - Königin Henrietta von Frankreich - zur Flucht, und wird dafür zum Tode verurteilt. Dieses Wechselbad der Gefühle überfordert die Braut, die dem Wahn anheim fällt - immer wieder gern genommen, weil eine exzellente Gelegenheit für den Koloratursopran zu ganz besonders rasanten Arien. Am Ende dieser Oper steht dann ein Happy End. Und wenn man sich anhört, welche Leistungen dieses Ensemble zeigt, und welche Stimmung selbst die Konserve bewahrt hat, dann dürfte das Publikum in Glyndebourne damals auch ziemlich happy gewesen sein - auch wenn eine andere Aufnahme der Sutherland mit Pavarotti zur Referenzaufnahme ge- worden ist. 

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