Sonntag, 24. April 2011

Couperin: Lecons de Ténebrès pour le Mercredi Saint (Ligia)

Francois Couperin "Le Grand" (1668 bis 1733)  wirkte als Orga- nist, Cembalist und Hofkomponist für sakrale Musik am Hofe Ludwigs XIV. Er entstammte einer berühm- ten Musikerfamilie, und war ohne Zweifel die wichtigste musikalische Persönlichkeit in Frankreich zwi- schen Lully und Rameau. 
Bekannt ist er vor allem für seine Cembalowerke; er komponierte aber auch eine Vielzahl Motetten und Psalmvertonungen für kleine Besetzung, sowie Stücke für die Kammerkonzerte des Königs am Sonntagnachmittag in Versailles, in denen er den italienischen und den französischen Stil zu vereinen trachtete. 
Zur Liturgie der Osterwoche gehörte es, in den Nächten von Grün- donnerstag, Karfreitag und Ostersonnabend im Gedenken an das Leiden, die Grabesruhe und die Auferstehung des Herrn Nocturnes zu halten. Die dazugehörigen Psalmen und Lesungen wurden zuneh- mend musikalisch ausgestaltet. So schuf auch Couperin eine ergrei- fende Vertonung der Klagelieder Jeremias für das Triduum Sacrum; Lecons de Ténebrès hießen sie, weil nach jedem Abschnitt der Liturgie eine Kerze auf dem Altar ausgelöscht wurde, so dass der Kirchenraum zunehmend in Finsternis versank. 
Leider hat der Komponist nur die ersten drei Lecons veröffentlicht. Im Vorwort zum Druck berichtet er, dass er alle neun vertont habe - doch sechs davon müssen wir wohl verloren geben. So erklingen auf dieser CD die Lecons für Gründonnerstag, in Kombination mit der 2e Suite en La aus den Pièces pour viole. Diese Werke sind  wundervoll, und sie werden von Catherine Greuillet, Sopran, Isabelle Desrochers, Mezzosopran, Philippe Foulon, Gambe, und Olivier Vernet an der historischen Orgel der Kirche Saint-Rémy in Dieppe sehr klangschön interpretiert. Meine Empfehlung! 

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