Sonntag, 4. April 2010

David Oistrakh - Concertos and Encores (Deutsche Grammophon)

"Ich liebte ihn vom ersten Augenblick an. Nicht nur war er der Freundlichste, Warmherzigste, Zuverlässigste von allen, sondern auch noch bescheiden und klug. Niemals wollte er mehr oder anders sein als er selbst, niemals wollte er klüger scheinen als andere, stets trat er einem offen entgegen, ohne Hintergedanken, unbefangen, und ohne jede Scheu: Ein wahrer Mensch." Mit derart enthusiastischem Lob bedenkt Yehudi Menuhin in seinen Memoiren seinen Kollegen und Freund David Oistrach. Obwohl er, bedingt durch den Zweiten Weltkrieg, erst spät im Westen wahrgenommen wurde, liegt doch eine erstaunlich große Anzahl von Aufnahmen vor - etliche davon hat die Deutsche Grammophon nun auf drei CD versammelt. Leider sind die meisten davon uralte Mono-Aufzeichnungen, was zunächst etwas gewöhnungsbedürftig klingt. Doch Werke wie Prokofievs Violinkonzert Nr. 1 in D-Dur, op. oder Kabalevskis Violinkonzert in C-Dur, op. 48 hört man noch heute nicht allzu häufig. Etwas öfter begegnet einem wohl Glazunows Violinkonzert in a-Moll op. 82, und Mendelssohns Violinkonzert in e-Moll, op. 64 ist im vergangenen Jahr aus Jubiläumsgründen gleich mehrfach mit diversen Solisten auf CD veröffentlich worden. Wenn man aber nicht wüsste, dass diese Aufnahmen aus den 40er und 50er Jahren stammen, dann müsste man durchaus feststellen: Was Oistrach damals eingespielt hat, das ist erstaunlich wenig in die Jahre gekommen. Einiges würde man heute sicherlich anders gestalten - aber sein herrlicher Ton und seine enorme künstlerische Intelligenz, das sind genug Gründe, diese Aufnahmen auch heute noch gern anzuhören. Und als besondere Überraschung gibt's jede Menge Zugaben, und einen Mitschnitt, bei dem er sogar als Dirigent tätig wird - Bruchs Violinkonzert Nr. 1 in g-Moll, op. 26 spielt sein Sohn Igor.

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