Donnerstag, 12. November 2009

Händel: Arien; Rolando Villazón (Deutsche Grammophon)


Ein klassisch-lyrisch ausgebildeter Tenor, der bisher vor allem durch Aufnahmen "unter Volldampf" aufgefallen ist, singt Händel? Doch spätestens beim dritten Stück, "Pastorello d'un povero armento" aus der Oper "Rodelinda", wird der Zuhörer begeistert nicken. Denn hier ist Leichtigkeit gefordert - und das tut Villazóns Stimme hörbar gut.
Diese CD zeigt, welche enormes Potential dieser Sänger hat - und welch wundervolles Piano. Das ist in der Tat eine große Überraschung. Denn in Arien aus "Serse", aus "La Ressurrezione" und aus "Tamerlano" klingt sein Tenor schlank und strahlend. Ausdruck und Intensität sind Villazóns Stärken. So erzeugt die Sterbeszene des Bajazet, ohnehin eine der berückendsten Partien der  Operngeschichte überhaupt, beim Hörer Gänsehaut. Dazu trägt auch das Orchester seinen Part bei. Die Gabrieli Players unter Paul McCreesh musizieren souverän, und geleiten den Sänger mit ihrer ausgeprägten Klangsprache.
Vielleicht sollte Villazón generell das Fach wechseln, und sich stärker der Alten Musik zuwenden. Ich jedenfalls habe den Eindruck, dass dieses Repertoire ihm liegt - und seiner Stimme gut tut, was man von den bisherigen Arien-Alben leider nicht uneingeschränkt behaupten konnte.

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