Dienstag, 13. Oktober 2009

Haydn: 11 Piano Sonatas; Alfred Brendel (Decca)


Alfred Brendel spielt Haydn - und da hört man plötzlich Wiener Klassik. Das liegt nicht nur an der Auswahl dementsprechender Werke. In dieser Interpretation gibt es nichts Gefälliges; statt Charme und Eleganz entdeckt Brendel Dramatik. Die Tempi sind überwiegend forsch. Gespielt wird virtuos; allzu melodiöses, singendes Spiel vermeidet der Pianist.
Gelegentlich aber vermeint man, eine Spur Ironie zu entdecken. Ist es die des Komponisten, der sich über musikalische Klischees amüsiert und manche Figur, manche Wendung überzieht? Oder ist es der Interpret, der darüber schmunzeln muss? In jedem Falle bietet diese Box mit vier CD etliche Stunden feinster Klaviermusik. Und dank Haydns Einfallsreichtum wird das auch niemals langweilig.

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