Sonntag, 28. Juni 2009

Paganini: Violin Concertos 1&2 - Kristóf Baráti (Berlin Classics)


Paganinis Violinkonzerte? Noch eine Aufnahme? Muss das denn sein?? Und dann noch als Debüt? Der Kritiker gähnt, während er die CD in den Player hineinschiebt - und reibt sich gleich darauf verwundert die Augen. Denn statt plumper Virtuosenmätzchen gibt's große Linien. Die rasanten Tonleitern, Doppelflageoletts und Springbogen-Attacken werden ergänzt durch schöne Töne und durch eine Spiritualität, die man von diesen Bravourstückchen eher nicht gewohnt ist. Baráti spielt diese Musik mit einer Leichtigkeit, die erstaunen lässt. Der 30jährige Ungar, der in Budapest an der Franz-Liszt-Akademie studiert hat, muss sich um Technik offenbar nicht sorgen. Mag die Passage noch so schwierig sein - Baráti formt seinen Ton, strukturiert mit deutlichen Zäsuren und setzt auf Nuancen. Er lässt seine Stradivari singen, und macht Musik: Paganini kultiviert statt verschwitzt, elegant statt dämonisch, leichtfüßig statt banal-akrobatisch. Der Kritiker ist erfreut und putzmunter: Bravo, Baráti! Gern mehr!

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